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Die Anwendung der Feldenkrais-Methode
Oftmals glauben wir, daß Schmerzen, undeutliche, "verwaschene" Körpergefühle oder Unzufriedenheiten mit der eigenen Körperhaltung auf einer Schwäche von Muskeln beruhen. Das kann natürlich auch so sein, verlangt aber nach einer genaueren Betrachtung. Denn wenn man einen "guten" Muskeltonus hat, bedeutet dies noch lange nicht, daß die Bewegungen gut koordiniert und ausgeführt werden, denn: ein guter Muskeltonus hat nichts mit der Höhe des permanten Grundspannung in den Muskeln zu tun, sondern mit seiner gleichmässigen Verteilung! Eine beliebigen Bewegung mit den großen starken Muskeln des Rumpfes etwa sollte theoretisch genauso leicht empfunden werden wie die Knickbewegung der Gelenke eines Fingers - obwohl diese Muskeln ja viel kleiner und feiner sind! Bei sehr vielen Menschen ist jedoch der Muskeltonus sehr ungleich verteilt und folgt weitgehend ästhetischen Gesichtspunkten. Wie z.B. "ein knackiger Po", oder "starke", d.h. ausgeprägte Armmuskulatur.
Die Stärkung des Muskeltonus z.B. durch Fitnesstraining regt ohne Zweifel Blutkreislauf und Muskeln an. Die Feldenkrais-Methode aber möchte, daß jemand klar spürt, wie er etwas tut und auch kann, was ihm möglich ist - und das ist immer mehr, als man glaubt! Es ist sinnvoll, sich zweckmässig bewegen zu können bzw. in der Lagezu sein, sich in ungewohnten Situation entsprechend kreativ zu verhalten, Herausforderungen zu begegnen! Denn es ist z.B. körperlich ein riesengrosser Unterschied, ob sich jemand bückt um seinen Rucksack zu schultern - oder ob er oder sie sich darauf einstellt, etwas länger gebückt zu stehen, um im Garten Unkraut zu jäten - genauso übrigens, wie es einen Unterschied macht, sich bei einem unerwarteten Geschehnis in alten Verhaltensmustern zu "verstecken" oder aber Herausforderungen kreativ zu begegnen!
Mit alldem hat ein Fitness- oder Krafttraining nichts zu tun. Hier geht es lediglich um Muskelaufbau durch bestimmte Bewegungen - was übrigens manchmal auch sehr wohltuend sein kann -, aber nichts mit der Bewegungsarbeit im Zusammenspiel zwischen Schwerkraft, Skelettstruktur und den dazugehörigen muskulären Mustern, - wichtigen Bestandteilen unseres Selbstbildes! I
Und so geht es hier um die Arbeit an unserem Selbstbild, der Vorstellung und Empfindung unserer selbst in Aktion und Ruhe sowie den notwendig damit verbundenen Bewegungen, ihrer Art und Weise. Das ist die Richtung und das Ziel unserer Arbeit.
Konkret geht es um die Verbesserung der Art und Weise von Bewegung, um Ihre persönliche Form von Selbstorganisation, die sich an den physischen Eigenschaften des Körpers und den enormen Lernmöglichkeiten des Gehirnes orientiert:
- Ist meine Bewegung leicht, einfach und bequem?
- Ist mir dabei klar und deutlich, wie ich mich dabei einsetze?
- Tut sie mir gut?
- Kann ich einen positiven Unterschied zum gewohnten Bewegungsablauf spüren?
- Kann ich sie auch anders ausführen?
- Wie?
Die Feldenkrais-Methode schafft so Wege, das eigene Organische Lernen von Bewegung wieder zu erlernen
Die Feldenkrais-Methode beinhaltet zwei sehr wirksame Arten der Durchführung:
- "Bewußtheit durch Bewegung" (Gruppenarbeit) und
- "Funktionale Integration" (Einzelarbeit)
- ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN