Die "Preisfrage"

Können Sie sich eigentlich irgendetwas in Ihrem Leben vorstellen, das ohne Bewegung einhergeht?  Nein?

Sie haben Recht:

Bewegung ist grundsätzlich

  • für unser Fortkommen in der Welt
  • für unsere Fortpflanzung
  • für unser Überleben schlechthin

nötig. Sie drückt in jedem Moment die körperlichen, bewussten und gefühlsmässigen Anteile unseres Selbst aus.

  • Bewegung ist deshalb das persönliche Instrument unserer  Entwicklung.

 Mit Bewegung beginnt unser Leben. Bewegung verbindet uns mit der Welt. Sie hilft, dass wir uns immer wieder zurechtfinden und weiterwachsen können.

Jeder weiß heute, dass Bewegung gesund ist und heilsam sein kann. Zum Beispiel:

  • Der Kreislauf wird und bleibt stabil
  • Bewegung wirkt sich positiv auf den gesamten Bewegungsapparat und das Allgemeinbefinden aus
  • Bewegung wirkt sich prophylaktisch und rehabilitativ positiv u.a. auch auf Herzkrankheiten und Diabetes aus

 Weil jede absichtliche Bewegung gelernt wird, ist es ganz besonders wichtig, wie das Lernen vonstatten geht. Denn über das Erleben dessen, wie wir gelernt haben, lernen wir einen Kernbereich von uns selbst kennen und formen.

Bewegung ist deshalb eines der wichtigsten Mittel, uns und unseren Körper weit über rein körperliches Funktionieren hinaus immer wieder neu zu ordnen, zu formen und zu organisieren.

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Foto: Petra Roth-Leckebusch

Was ist Organisches Lernen?

In der Feldenkrais-Methode wird den organischen Lernbedürfnissen eines Menschen Rechnung getragen. Organisches Lernen geschieht ungefähr so wie Atmen, also wie von selbst! Und ebenso wie bei der Atmung oder dem Lidschlag, kann auch bewußt organisch gelernt werden. Es geschieht ständig, jeden Tag, wenn es etwas Neues gibt, das unser Interesse weckt. Es geschieht vor allem durch und wegen der Verwirklichung unserer Ziele. Organisches Lernen ist ein Lernen, das den eigenen körperlichen und seelischen Bedürfnissen und Erfordernissen folgt. Sie kommen aus unserem Körper "heraus" und sind - in den frühen Kindheitsjahren besonders leicht - im Verhalten sichtbar.

Am Anfang waren es Bedürfnisse nach Orientierung (durch Bewegung), nach Berührung und Berührtwerden (durch Bewegung), nach neuen Erlebnissen (durch Bewegung), nach Essen und Trinken (durch Bewegung) - Bedürfnisse, unserer Neugier auf vielfältige Weise nachzukommen - durch Bewegung.

Organisches Lernen ist durch und durch gestaltet von diesem angeborenen Bedürfnis, sich immer wieder in der Welt zurechtzufinden, sich zu orientieren, daraus zu lernen und weiterzugehen. Im Erwachsenenalter ist das grundsätzlich genauso. Wenn wir unser Leben unter dem Blickwinkel unserer persönlichen Entwicklung betrachten, geht es vielleicht nicht mehr so sehr um grundlegende Fähigkeiten. Immer aber haben wir -meist spontan - unser Leben unseren körperlichen, seelischen und geistigen Bedürfnissen angeglichen, selbst unter den ungünstigsten Bedingungen, immer so gut es ging! Dazu haben wir uns "gebraucht", d.h. in Gang gesetzt, uns und unsere Umwelt wahrgenommen und - bewegt.

Zuerst mussten wir lernen, wie das mit uns selbst überhaupt geht, später wussten wir mehr über uns, dann wieder brauchten wir wieder neue Fähigkeiten, um unsere Ideen, Bedürfnisse und Wünsche zu realisieren. Immer hat dabei Bewegung eine Rolle gespielt!

Organisches Lernen geschieht individuell nach eigenen inhaltlichen Regeln¹ in einer Struktur, die in unserem Nervensystem verankert ist. Und indem wir in diesem Sinne organisch mit uns lernen, lernen wir ständig und unweigerlich nicht nur wie wir sind, sondern auch wer wir sind. Die konkrete Art und Weise dieses Lernens sieht so aus:

  • Neugierde durch Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit durch Neugierde
  • Spielendes Lernen und lernendes Spielen
  • Erkennen von Regeln und Richtungen
  • Bewegung zunächst in stabiler und sicherer Umgebung

Und weil unsere körperliche Struktur: unser Gehirn sowie unser Skelett-, Muskel und Nervensystemsystem vornehmlich auf Lernen, Weiterentwicklung durch Bewegung ausgelegt ist, ist Bewegung unser Tor zur Welt.

 

¹ Richtung, Tempo, Rhythmus, Intensität und Differenzierung

Funktionale Integration ist die Einzelarbeit der Feldenkrais-Methode

So wird die Einzelarbeit ("Hands-on work") der Feldenkrais-Methode bezeichnet. Es werden hier die gleichen Prinzipien angewendet wie in "Bewußtheit durch Bewegung": Abwesenheit von Anstrengung, Leichtigkeit der Bewegungen, differenzierende Wiederholungen, ein gewisses Maß an Zeit.
Sie geschieht meist nonverbal in unterschiedlichen Ausgangspositionen. Der/die Feldenkrais-Lehrer/in unterrichtet durch die Bewegungen, die er dem/der SchülerIn mit seinen Händen zeigt und reagiert auf die spürbaren Veränderungen.
Diese weitgehend ohne das gesprochene Wort auskommende Weise der Feldenkrais-Arbeit führt zu eindrucksvollen Veränderungen und Verbesserungen des Körpergefühls, der Beweglichkeit sowie der "mentalen Beweglichkeit".

Zur Bildergalerie "Funktionale Integration"

Einzelstunden

 

 

Das Besondere der Feldenkrais-Methode: Das Lernen erlernen

So können Sie in relativ wenig Zeit mit leichten und bequemen Bewegungen und ohne zu "üben" oder zu "trainieren" lernen,

  • die Bewegungsabläufe Ihres Körpers kennen und neu gestalten lernen
  • die Grenzen dessen erweitern, was Ihnen bislang möglich war
  • Selbstkorrektur erlernen
  • die Selbsteinschätzung Ihrer Fähigkeiten zum Besseren wenden
  • Schmerzen effizient bekämpfen
  • Schmerzen erst gar nicht aufkommen lassen

Es geht in der Feldenkrais-Methode um die Art und Weise, wie Sie eine Tätigkeit durchführen können und wie Sie lernen können, das zu lernen.

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Interesse?

Foto: Petra Roth-Leckebusch

A. Bücher von Moshé Feldenkrais

 pastarchives

FELDENKRAIS Moshé:

Bewußtheit durch Bewegung. Der aufrechte Gang.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M 1978 [L]

FELDENKRAIS Moshé:

Abenteuer im Dschungel des Gehirns. Der Fall Doris.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M 1981

FELDENKRAIS Moshé:

Die Entdeckung des Selbstverständlichen.
Insel Verlag, Frankfurt/M 1985 (auch Suhrkamp) [L]

FELDENKRAIS Moshé:

Das starke Selbst. Anleitung zur Spontaneität.
Insel Verlag, Frankfurt/M 1989 (auch Suhrkamp) [L]

FELDENKRAIS Moshé:

Die Feldenkraismethode in Aktion.
Junfermann Verlag, Paderborn 1990 [L]

FELDENKRAIS Moshé:

Der Weg zum reifen Selbst.
Phänomene menschlichen Verhaltens.
Junfermann Verlag, Paderborn 1994*

FELDENKRAIS Moshé:

Body and Mature Behaviour. A Study of Anxiety,Sex, Gravitation & Learning.
International Universties Press Inc. New York, New York 1949, renewed 1979

FELDENKRAIS Moshé: 

Verkörperte Weisheit. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Elisabeth Beringer.

Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 2013

B.Bücher einiger direkter und indirekter SchülerInnen von Feldenkrais

ALON Ruthy:

Leben ohne Rückenschmerzen. Bewegen im Einklang mit der Natur. [L], [V]
Junfermann Verlag, Paderborn 1993

ALON Ruthy:

Besser leben ohne Rückenschmerzen. Bewegen im Einklang mit der Natur. [L], [V]
Junfermann Verlag, Paderborn 1995

GINSBURG, Carl: Lernen durch Bewegung. Eine andere Sicht auf die Verbindung von Körper und Geist nach Moshé Feldenkrais. Hogrefe Verlag Bern 2016 [V]

HANNA Thomas:

Beweglich sein - ein Leben lang. Die heilsame Wirkung körperlicher Bewußtheit. [L]
Kösel Verlag München 1990 [V]

HANNA Thomas

Das Geheimnis gesunder Bewegung. Wesen und Wirkung Funktionaler Integration.
Die Feldenkrais-Methode verstehen lernen.
Junfermann Verlag, Paderborn 1994 [V]

KRAUSS Jeremy:

Einfach bewegen. Feldenkrais - der Weg zur Verbesserung von Bewegung und Beweglichkeit. Im Einklang mit dem eigenen Rhythmus leben.[L]
Junfermann Verlag, Paderborn 1996 [V]

PETERS Angelika, SIEBEN Irene:

Das grosse Feldenkrais-Buch. Heinrich Hugendubel Verlag München 2008 [V]

Russell, Roger (Hrg): Feldenkrais im Überblick.
Thomas Kaubisch Verlag Karlsfeld 1999 [V]
ders.: Dem Schmerz den Rücken kehren
Thomas Kaubisch Verlag Karlsfeld 2002 [V]
Reese, Mark: Moshe Feldenkrais. A Life in Movement. Vol.1 ReeseKress somatics Press, LLC 2015

SHAFARMAN Steven:

Die Feldenkrais-Schule. Gesundheit und Wohlbefinden durch bewußtes Bewegen.Wilhelm Heine Verlag München 1998 [L], [V]

SHELHAV-SILBERBUSH Chava:

Bewegung und Lernen.
Die Feldenkrais Methode als Lernmodell.
Verlag Modernes Lernen Dortmund 1999 [V]

RYWERANT Yochanan:

 

Die Feldenkrais-Methode. Lehren durch Behandeln.
Kübler u. Akselrad Verlag, Heidelberg 1985 (auch Goldmann Taschenbuch) [V]

ders.:

Grundlagen der beruflichen Feldenkrais Arbeit. v. Loeper Literaturverlag Karlsruhe 2004 [V]

SCHLEIP Robert:

Der aufrechte Mensch. 30Übungen für ein gesundes Körperbewusstsein. Kiener Verlag  München 2015 [V]

TRIEBEL-THOME Anna:

Feldenkrais. Bewegung - ein Weg zum Selbst. Einführung in die Feldenkrais-Methode.
Junfermann Verlag Paderborn 2002  [L], [V]

C.Verwandte Themen/Einige angrenzende Sachgebiete/Erlebnisberichte/Biographie

AYRES Jean:

Bausteine der kindlichen Entwicklung. Springer-Verlag, Berlin 2016 [V]

BAUBY Jean-Dominique:

Schmetterling und Taucherglocke.Zsolnay Verlag Wien 1997 [V]

BAUER Joachim:

Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. Pieper Verlag, München 2013

ders.:

Warum ich fühle was Du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Heyne Verlag München 2006

ders.:

Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Heyne Verlag München 2008

BIEL, Andrew: Trail Guide. Bewegung und Biomechanik. KVM Dr. Kolster Verlags GmbH Berlin 2016
ders.: Trail Guide. Anatomie. Anatomie praktisch begreifen. KVM Dr. Kolster Verlags GmbH Berlin 2014
BIRBAUMER Niels Dein Gehirn weiß mehr als Du denkst.  Ullstein Taschenbuch 2015
BIRBAUMER Niels, ZITTLAU, Jörg: Denken wird überschätzt: Warum unser Gehirn die Leere liebt. Ullstein 2018

BLECHSCHMIDT Erich:

Wie beginnt das menschliche Leben? Vom Ei zum Embryo. Forschungsergebnisse mit weitreichenden Folgen. Christiana Verlag Stein/Rhein (CH) 1989ff

BUCKHARD Christian:

Moshé Feldenkrais. Der Mensch hinter der Methode. Berlin Verlag Berlin 2015

BUTLER David S., MOSELEY G.Lorimer:

Schmerzen verstehen. Springer Medizin Verlag Heidelberg 2009

CASPARY Ral (Hrsg):

Lernen und Gehirn. Der Weg zu einer neuen Pädagogik. Verlag Herder 2006

DAMASIO Antonio R.:

Ich fühle also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewußtseins. List Verlag München 2000

DOEHRING W.+W. (et al):

Sinne und Sinne im Dialog. Borgmann Publishing Dortmund 1996

DOIDGE, Norman  Wie das Gehirn heilt. Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft. Campus Verlag Frankfurt/M 2015

DORNER Maximilian:

Mein Dämon ist ein Stubenhocker. ZS Verlag Zabert Sandmann o.O. 2008

ders.:

Die Gabe der Langsamkeit.Piper Verlag München 2009

DUBIEL Helmut:

Tief im Hirn Verlag Antje Kunstmann München 2006

EAGLEMAN David: The Brain. Die Geschichte von Dir. Pantheon Verlag München 2017
EGLE Ulrich T., ZENTGRAF Burkhard Psychosomatische Schmerztherapie. Grundlagen, Diagnostik, Therapie und Begutachtung. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2014

FLEHMIG Inge:

Normale Entwicklung des Säuglings und ihre Abweichungen. Füherkennung und Frühbehandlung Thieme Verlag Stuttgart 1996ff

GRUNWALD, Martin Homo Hapticus. Warum wir ohne Tastsinn nicht leben können. Droemer Verlag München 2017

GRAWE Klaus:

Neuropsychotherapie. Hogrefe Verlag Göttingen etc. 2004

HANNAFORD Carla:

Bewegung - das Tor zum Lernen. VAK Verlag f. Angewandte Kinesiologie GmbH, Freiburg/Breisgau 1996

HÜTHER Gerald:

Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2001

ders.:

Die Macht der inneren Bilder. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2004

HUXLEY Aldous:

Die Kunst des Sehens. Was wir für unsere Augen tun können. Piper Verlag München 1982ff

JACOBY Heinrich:

Jenseits von „Begabt“ und „Unbegabt“. Zweckmäßige Fragestellung und zweckmäßiges Verhalten – Schlüssel für die Entfaltung des Menschen. Christians Verlag, Hamburg 1983ff

ders.:

Jenseits von "musikalisch" und "unmusikalisch". Die Befreiung der schöpferischen Kräfte dargestellt am Beispiele der Musik.  Herausgegeben von Sophie Ludwig. Christians Verlag 1984ff

JANUS Ludwig:

Wie die Seele entsteht. Unser psychisches Leben vor und nach der Geburt. Mattes Verlag Heidelberg 2011

KAPANDJI I.A.:

Funktionelle Anatomie der Gelenke Bd. 1-3 Thieme Verlag Stuttgart 2016

KLINKENBERG Norbert:

Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2007

MÜHLEBACH Adrian

Vom Autopiloten zur Selbststeuerung. Alexander-Technik in Theorie und Praxis. Hogrefe Verlag Göttingen 2018

MYERS, Thomas W.

Anatomy Trains. Myofasziale Meridiane. Elsevier Verlag München 2015

PIKLER Emmi:

Laßt mir Zeit. Die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freihen Gehen.Pflaum Verlag München 2018

SCHIEPEK, Günter

Neurobiologie der Psychotherapie. Schattauer Verlag Stuttgart 2011

SCHÜNKE Michael et.al.:

Prometheus. Lernatlas der Anatomie. Band 1-3 Thieme Verlag Stuttgart New York 2005ff

SHELVER Charlotte:

Erleben durch die Sinne. Junfermann Verlag Paderborn 1995 ff

ders.:

Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Spektrum Akademischer Verlag München 2007

Storch M., Cantieni B., Hüther G., Tschacher W.:

Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Hogrefe Göttingen 2017

Todd, Mabel:

Der Körper denkt mit. Anatomie als Ausdruck dynamischer Kräfte. Hogrefe  Göttingen 2017

Watzlawik Paul:

Man kann nicht nicht kommunizieren: Das Lesebuch. Hogrefe Göttingen 2015

 

* Deutsche Übersetzung des grundlegenden, in den vierziger Jahren erschienenenWerkes "Body and Mature Behaviour".

Die vorstehenden Literaturangaben sind bewußt knapp gehalten und ebenso bewußt subjektiv ausgewählt.
"[L]" bedeutet, daß in dem jeweiligen Buch auch Feldenkrais-Lektionen enthalten sind.

"[V]" bedeutet, daß es diese Bücher (noch) erhältlich sind.

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